Flurkarte um 800

Um das Jahr 800, also zur Zeit von Karl dem Großen, befand sich auf dem heutigen Kirchhügel in Ober Roden vermutlich das Kloster Rothaha.

Archäologische Ausgrabungen weisen für diese Zeit auch bereits Siedlungsspuren nach.

U.a. hat man den in einer Urkunde von 796 genannten Niewenhof, eine frühmittelalterliche Burg, entdeckt.

Flurkarte bis 1400

Rothaha und die Siedlung waren durch Schenkungen an das Kloster Lorsch gegangen, das sich zur damaligen Zeit zu einem bedeutendem Macht- Geistes- und Kulturzentrum entwickelte und heute Weltkulturerbe ist.

Die Flurkarte „bis 1400“ weist auf eine geringe Rodungsaktivität hin.

Um das Kloster Rothaha herum zeigt sich schon die Siedlungsform des „Fränkischen Rundlings“. Die Höfe und Hofreiten stehen um einen zentralen Dorfkern herum.

Der auf der Karte vermerkte „Breidertwald“ ist noch unberührt.

Zwei Wege führen – wie schon in der Flurkarte „Um 800“ zu sehen – von der Siedlung durch den Wald.

Einmal der Abteiweg, der nach einem Waldstück in Eppertshausen benannt ist, und der Babenhäuser Weg, der Teil des Wallfahrtsweges von Frankfurt nach Walldürn gewesen sein soll.

Flurkarte um 1820

Auf der Flurkarte „Um 1820“ ist die Rodungsintensität erkennbar. Das Breidert (einschließlich Plattenhecke) ist jetzt Ackerland und Gemeindewald. Davon leben 83 Ackerbauern und ihre Familien, die in Ober-Roden im Jahr 1831 ausgewiesen sind.

Auch der Gemeindewald stand den Dörflern zur Nutzung zur Verfügung. Der Gemeindewald entstand 1786 durch Aufteilung der Markgenossenschaft Röder Mark.

Die „Röder Mark“

Grenzstein im Hainhäuser Wald. Links: Vorderseite mit R.M. – Röder Mark, Rückseite mit B.M. – Bieger Mark.

Die Röder Mark ist ein großer Wald, der seit dem 8. Jhd. Von den Dörfern Ober-Roden, Urberach, Nieder-Roden, Messel, Dietzenbach, Hainhausen, Jügesheim und Dudenhofen gemeinschaftlich genutzt wird.

Im 12 Jhd. legten die damaligen Herrscher Regeln für die Nutzung des Waldes innerhalb bestimmter Grenzen und Abgaben dafür fest. Um das kontrollieren zu können wurden Grenzsteine zwischen den Dörfern gesetzt.

Verwitterter Grenzstein am BraaretBernsche

Ein Stein, der wahrscheinlich die innere Grenze zwischen den Dörfern festlegt, liegt östlich vom Breidert. Darauf ist ein O für Ober-Roden zu sehen.

2013 wurde ein ähnlicher Grenzstein auch in der Nähe des BraaretBernsche gefunden. Wie auf dem Foto zu sehen war er total vermoost und auch stark verwittert. Eine Gravur ist nicht mehr zu erkennen.